Hundertwasser – Farbenspiele
Ausstellung: „Hundertwasser – Farbenspiele“ – Aus dem grafischen Werk
Vom 8.4.2017 bis zum 23.7.2017
+ + + Verlängert bis 3. September 2017 + +
„Mein Ziel war es immer, vielen Menschen Freude zu machen.“
(Hundertwasser, 1984)
Die Kulturstiftung Schloß Britz präsentiert in Kooperation mit der Galerie Saal mit circa 60 Arbeiten einen breiten Ausschnitt aus dem grafischen Schaffen Friedensreich Hundertwassers und auch die derzeit größte Verkaufsausstellung mit Werken eines der populärsten Künstler des 20. Jahrhunderts.
Die Kunst Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwassers, der unter dem Namen Friedrich Stowasser in Wien geboren wurde (1928 – 2000), seine Bildsprache, sein Stil und seine Motive faszinieren noch heute. In der Ausstellung werden u. a. Portfolios (Sammelmappen) wie „Look at It on a Rainy Day“ (1972), und „Nana Hyaku Mizu“ (1973) und weitere bedeutende Werke, wie z.B. „860 10002 Nights Homo Humus Come Va How Do You Do“ (1984) aus vier Jahrzehnten gezeigt.
Es sind Kunstwerke, deren Farbenspiele und harmonische Ausdruckskraft die Betrachter begeistern und zum Träumen anregen. Und doch ist es ein Oeuvre, das gleichzeitig tief in der Biografie Hundertwassers, diesem heimatverbundenen Weltbürger, begründet ist. Als Künstler, Philosoph und politischer Aktivist bezieht er offensiv Stellung zu den existentiellen Fragen seiner Zeit, die bis heute nichts an ihrer Dringlichkeit verloren haben. Hundertwasser verfolgt dabei eine Vision der Versöhnung zwischen Mensch und Natur, zu der er mit seinem Werk einen Beitrag liefern will.
Diese Haltung drückt Hundertwasser in seiner Kunst und seinen Texten aus und ließ ihn zu einem Pionier der Umweltbewegung werden, in der er sich immer wieder persönlich an aktuellen Diskussionen aktiv beteiligte und um praktische Lösungsmöglichkeiten rang. In seinen Architekturvisionen und Projekten ist er als ein Vorreiter des ökologischen Bauens zu erkennen. Mit der Idee der „Baummieter“ hat Hundertwasser aktuelle Bestrebungen und ökologische Maßnahmen vorweggenommen, wie die Möglichkeit der Bewaldung der Geschosse bei Hochhausneubauten, so z.B. bei „The White Walls“ in Nicosia auf Zypern (2015). Dem Zeitgeist hält er sein Verständnis von der wirkungsmächtigen Kraft künstlerischer Schönheit entgegen. Er glaubte fest daran, dass eine schönere auch eine bessere, lebenswertere Welt sei.
„Kunst muss wieder Mut zur Schönheit haben. Schönheit ist ein Allheilmittel” (Hundertwasser, 1999)
Den Arbeiten in den verschiedenen druckgrafischen Techniken kommt dabei ab Mitte der 1960er Jahre eine zentrale Bedeutung im Gesamtoeuvre Hundertwassers zu. Hundertwasser entdeckt die Druckgrafik als wichtigstes Mittel für sich, um möglichst viele Menschen mit seiner Kunst zu erreichen und anzusprechen. Dabei lehnt er die traditionelle Definition der Druckgrafik im Sinne einer Vervielfältigungstechnik ab. Stattdessen stellte Hundertwasser in der intensiven Zusammenarbeit mit Spezialisten und in immer wieder neuen Farbvariationen, Versionen und Techniken jeweils „individuelle Originalbilder“ und Unikate her, um so „die Maschine zu besiegen“ und damit der Druckgrafik neue künstlerische Horizonte zu eröffnen. In der Folge eignet er sich viele grafische Techniken an und bereichert sie: Lithografie, Siebdruck, Radierung und andere mehr. Hundertwasser ist der erste europäische Maler, dessen Werke von japanischen Meistern des Farbholzschnitts geschnitten und gedruckt wurden.
Vom 8.4. bis zum 23.7.2017 bietet sich nun im Schloß Britz die Gelegenheit, in Hundertwassers Bilderwelten und Farbenspiele einzutauchen und sich an der der Ästhetik und Harmonie seiner Werke zu erfreuen. In den Druckgrafiken offenbart sich die Schönheit in seinem Schaffen, die nie Selbstzweck oder plakativ war, sondern für Hundertwasser eng mit seinem Leben, seiner Gedankenwelt und nicht zuletzt mit der Umwelt verbunden war, aus der er soviel seiner Schaffenskraft bezog. In der Ausstellung, die kuratiert wird von Christian C. Schnell, folgen die Besucher den verschiedenen Stationen Hundertwassers in seiner Kunst, wie in seinem Leben von Raum zu Raum. Als wichtigster Kommentator Hundertwassers kommt der Künstler immer wieder selbst zur Wort und in seinen Zitaten ist er präsent und begleitet die Besucher durch die Ausstellung.
Geöffnet dienstags bis sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr
Eintritt: 7 Euro, erm. 5 Euro, Kinder bis 12 Jahre frei
Sondertermine für Schulklassen mit Malprojekt, Tel. 030-60979230
(Kostenbeitrag je 2,00 €)